Auch Monate nach der Umstellung der Citrix Lizenzmodelle im Mai 2024 sind noch nicht alle Fragezeichen von Citrix-Kunden beantwortet. Was bedeuten die Definitionen im Citrix End-User Agreement bzw. in den darin referenzierten Business Unit Terms? Was wird tatsächlich technisch als Lizenz ausgeliefert und was darf ich als Kunde nutzen?
Allen Fragen voran, bringt vor allem das Preismodell viele Unklarheiten mit sich, denn teilweise stimmen Vertragswerk und technische Auslieferung in der Lizenzverwaltung augenscheinlich nicht überein. So sehen CPC- (Citrix Private Cloud) und UHMC-Kunden (Universal Hybrid Multi Cloud), die nach User/Device-Preismodell (U/D) lizensiert sind, in ihrer Lizenzverwaltung trotzdem eine Auslieferung nach Concurrent (CCU):
Lesen Sie hier, warum auch im U/D-Lizenzmodell nach „Concurrent“ ausgeliefert wird und was das konkret für Kunden bedeutet.
Die neuen Produkte CPC und UHMC werden grundsätzlich pro User (unique individual) lizenziert. In der Vergangenheit gab es allerdings zwei unterschiedliche Lizenzmodelle für Citrix Virtual Apps und Desktops bzw. Citrix DaaS Produkte: User/Device (U/D) und Concurrent (CCU).
Im U/D-Modell bezahlen Unternehmen pro User bzw. Endgerät. Sind also beispielsweise Lizenzen für 100 User vorhanden, werden diese fest an Personen oder Endgeräte gekoppelt. In diesem Lizenzmodell entscheidet der Lizenzserver, ob eine Lizenz einem Benutzer oder einem Endgerät zugewiesen wird. Nutzen beispielsweise 4 verschiedene Benutzer im Schichtbetrieb das gleiche Endgerät zu Anmeldung, so wird nur eine Lizenz für das Endgerät konsumiert. Nutzt ein Benutzer ein dediziertes Endgerät und greift auf unterschiedliche Applikationen und Desktops zu, wird für diesen einen Benutzer eine Lizenz konsumiert.
Im CCU-Modell hingegen bezahlt man die maximale Anzahl an Nutzern, die gleichzeitig angemeldet sein können. So können mehrere User eine Lizenz nutzen, solange sie dies nicht zur selben Zeit tun. Es wird also nach Kapazität gebucht und nicht nach tatsächlichen Usern. Diese Lizenzen sind entsprechend teurer als das U/D-Modell, dafür braucht man aber deutlich weniger.
Eine technische Beschreibung der Lizenzmodelle finden Sie hier.
So weit so gut. Warum wird dann technisch immer eine „Concurrent“ Lizenz ausgeliefert?
Der Grund für diese Diskrepanz ist ganz banal: Es ist eine rein technische „Herausforderung“. Der Lizenzserver kennt aktuell nur die Lizenzmodelle U/D und/oder CCU. Technisch gesehen, bekommt der Kunde immer eine CCU-Lizenz. Diese bietet die größtmögliche Flexibilität und verhindert technische Einschränkungen. Wofür er bezahlt und was er tatsächlich ausgeliefert bekommt, wird hingegen vertraglich geregelt. Das bedeutet: Was im End-User Agreement festgelegt wurde, ist rechtlich bindend. Wer vertraglich im User/Device-Preismodell läuft, bezahlt auch danach – ganz egal, was in der Lizenzdatei vermerkt ist.
An dieser Stelle noch der Hinweis auf die sogenannte „Compatibility-License“ die ebenfalls ausgeliefert wird.
Diese ist für OnPrem-Kunden, die eine Mischung aus „alten“ CVAD- und neuen UHMC- oder CPC-Lizenzen betreiben. Da eine Mischung unterschiedlicher Editionen und U/D bzw. CCU nur bedingt möglich ist, wird zur Vermeidung möglicher Kompatibilitätsprobleme besagte Lizenz mitgeliefert. Bitte beachten:
Es darf entweder die „Compatibility-License“ oder die Original-Lizenz verwendet werden – nicht beide gemeinsam. Detailliertere Informationen finden sich in folgendem KB-Artikel.
Kunden müssen deshalb nicht aktiv werden. Es gelten die Vertragsbedingungen und Preise, die bei der Umstellung festgelegt wurden. Diese basieren auf den vor der Umstellung verwendeten Lizenzen. Die Lizenzdatei wird jedoch automatisiert über das System erstellt, weshalb es zu „falscher“ Betitelung kommen kann. Steht also Concurrent auf der Lizenzdatei und Sie sind vertraglich im U/D-Modell, müssen Sie nur wissen, dass dies technisch begründet ist, aber keinerlei Auswirkungen auf das hat, wofür Sie bezahlen und was Sie erhalten.
Veranlasst durch die Ausstellung einer auf CCU basierten Lizenzdatei, stellen sich viele Kunden die Frage, ob man nicht hätte weniger Lizenzen bestellen können, um so Geld zu sparen. Schließlich bräuchte man mit CCU bei vielen Use-Cases eine geringere Anzahl Lizenzen im Vergleich zu U/D. Zu beachten ist, dass für die Berechnung der Lizenzkosten der Last Paid Price (LPP) zuzüglich Uplift als Bemessungsgrundlage dient. CCU-Lizenzen waren immer etwa doppelt so teuer wie U/D Lizenzen. Aus finanzieller Sicht lohnt es sich deshalb nicht, vom bestehenden User/Device-Modell in die Concurrent-Lizensierung zu wechseln.
Wenn noch Fragen zu Citrix Lizenzen oder den verschiedenen Preismodellen offen sind, sprechen Sie uns gerne an. Unser Citrix-Spezialist Heiko freut sich über Ihre Anfrage.
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HEIKO WESSELS | Senior Sales Manager
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