April 2023
Autor:in des Beitrags
Matthias
Architect
Projects – Cloud
Veröffentlicht am
20.04.2023 von Matthias
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Fünf Varianten, die man kennen sollte

Migration in die Cloud

Die Digitalisierung birgt für Unternehmen einen stetigen Wandel. Eine Cloud-Migration ihrer IT-Infrastruktur ist dabei für viele die logische Schlussfolgerung. Doch oft wird ein Umzug von Workloads (Server, Applikationen oder Services) in die Cloud ohne Strategie vorgenommen. Um konkrete Vorteile zu generieren, sollten die Möglichkeiten und Chancen des jeweiligen Cloud-Anbieters bestmöglich genutzt werden. Darum erkläre ich heute fünf Varianten für eine erfolgreiche Cloud-Migration, die jeder kennen sollte.

Denn ein Ziel für Unternehmen sollte immer sein, das bestmögliche aus der Cloud herauszuholen.

Alle Cloud-Vorteile auf einen Blick:

  • Gewinn an organisatorischer und technischer Flexibilität
  • Konzentration auf das Kerngeschäft
  • Skalierbarkeit von Ressourcen (up and down)
  • Reduzierung von Wartungs- und Betriebskosten
  • Keine Investitionskosten für Serverhardware

Variante 1 – Lift and Shift

Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um die bekannteste Variante, auch wenn sie aus unserer Sicht nicht die bevorzugte Arte eines Umzuges sein sollte.

„Lift And Shift“ bedeutet einfach nur, dass der Workload 1 zu 1 in die Cloud umzieht (Rehosting).

Vorteile:

  • Einfache Migration von Hardware Workloads
  • Keine oder geringe Anpassungen an der Architektur
  • Zeitlich mit dem geringsten Aufwand realisierbar
  • Meist können die Prozesse für das Security und Compliance Management übernommen werden

Nachteile:

  • Die Nutzung von Cloudvorteilen wird auf ein Minimum reduziert
  • Die Kosten für die Ressourcen (virtuelle Maschine, Speicherplatz usw.) in der Cloud können gleich oder teurer sein, als in einem On-Premisses Rechenzentrum
  • Keine Vorteile bei der Wartung, Weiterentwicklung und dem Betrieb des Workloads

Variante 2 – Replatforming

Replatforming oder „Move and Improve” ist der erste Schritt, um Cloudvorteile nutzen zu können.

Bei dieser Migrationsstrategie wird im ersten Schritt die Infrastruktur betrachtet, die einen Workload bereitstellt. Optimierungen können oft schon mit kleinen Anpassungen umgesetzt werden.

Beispiel:

Webserver wird durch einen AppService (HTTP basierendes Platform as a Service Angebot) abgelöst.

Vorteil:

Serverressourcen und Wartung des Betriebssystems fallen weg. Automatischer Lastenausgleich durch Autoscaling.

Nachteil:

Es kann zu Kompatibilitätsproblemen (z.B. bei Frameworks) kommen.

Variante 3 – Refactoring/Rebuild

Refactoring ist ein Prozess, bei dem die Architektur des Workloads den Möglichkeiten der Cloudumgebung angepasst wird.

Gemäß der Definition der Agile Alliance (What is Refactoring?):

“Refactoring consists of improving the internal structure of an existing program’s source code, while preserving its external behavior.”

Durch diesen Applikationsfokus kann die damit verbundene Flexibilität und Skalierbarkeit erreicht werden.

Beispiel:

Ein Webservice wird in Microservices umgebaut und für die Nutzung von PaaS-Diensten optimiert (DB as a Service oder Kubernetis um Beispiele zu nennen).

Vorteil:

Nutzung aller gegeben Cloudvorteile wie Skalierbarkeit, Ausfallsicherheit und die Einführung moderner DevOps-Methoden wie Continuous Deployment.

Nachteil:

Zeit- und kostenintensiver Prozess

Auch wenn auf den ersten Blick der Kosten und Zeit Aspekt gegen diese Variante spricht, kann es für die zukünftige Strategie eines Unternehmens der bestmögliche Ansatz für eine Migration sein.

Variante 4 – Replace

Ablösen des gesamten Workloads z.B. mit einer Cloud-nativen Lösung.

Beispiel:

Eine vergleichbare Lösung wird direkt von einem Hersteller als Software as a Service (SaaS) Angeboten.

Vorteil:

Keine Wartungs- und Betriebskosten. Fest kalkulierbare Kosten und Flexibilität.

Nachteil:

Spezielle Anforderungen von Mitarbeitern des Unternehmens können nicht (immer) berücksichtigt werden.

Variante 5 – Retain

Unternehmen sollten nur das migrieren, was auch sinnvoll ist.

Gründe, um einen Workload On-Premises zu behalten, sind zum Beispiel neu gekaufte Hardware oder Lizenzen. Vielleicht aber auch das Gegenteil: Die Lizenzen laufen im nächsten Jahr aus und man zieht einen Produktwechsel in Betracht.

Der Punkt Datensicherheit und Datenklassifizierung kann hier ebenfalls ein ausschlaggebendes Argument sein.


Fazit

Es sollte keine Migrationsstrategie für ein Unternehmen geben, die nur eine der vorgestellten Varianten in Betracht zieht.

Jeder Workload muss separat betrachtet und bewertet werden, um die Chancen für eine erfolgreiche Cloud-Migration zu steigern.

Daher kann es für Unternehmen extrem hilfreich sein, wenn sie sich externe Unterstützung bei der Ausarbeitung einer Cloudstrategie besorgen.

 


 

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